Gelebtes Brauchtum: Kasmandltag
Kasmandlgedichte
Grüaß enk Gott, liabe Leut!
Jetzt san ma schon wieda da -
sÃs wegs nit zan glabn,
dass schoa umgonga is des Jahr.
Auf´m Weg daher han i was g´heart.
He Mandla! Des is is Zualosn wert.
Über uns hat´s sogar a Theaterstück gebn.
Des hätten wir woi a gern gsehn!
Die Nächt san lang und entsetzlich kalt,
zan fürchtn is im finstern Wald.
Oanmal hat´s überhaupt schoa soviel gschniebn,
drum hat ins des Sauwetta va de Berg ochatriebn.
Tua nit so lang umanander redn -
lass die andern a eana Sprücherl vazöhn!
I bin des Kasmandl von da Sticklahüttn
in Winta han i oft schoa Hunger glittn.
En Michstübi lassn si ma völlig nix zan essn
und daust habn alls die Hirschn gfressn.
I bin des Kasmandl von da Moritzn,
muass en Winta öfta schwitzn.
Sind de Kas oft neama zan dabeißn,
tua i ma a Gambsal abareißn.
I kimm aus´n Go - Toi von da Schattseitn,
i muass gar nia Hunger leidn.
Bei da Hanslalm im Keller
liegt oft a Bratl auf´n Teller.
I bin ja noch so kloa
und trau mi nix z´sagn.
I kann höchstens dein Bucklsack tragn.
I bin schoa viel größer und
han die lenkasten Haxn.
Am liabsten tua i Jaga tratzn.
Und wann mi oana dawischt
und schaut mi stach a(n),
dann nimm i mein Steckn
und renn schnell davon.
I bin heuer a oamal grennt
als hätt mir wer den Bart versengt.
Da Blitz is nebn mir in Bam eini g´fahrn,
docht hätt i wegs mei Hosn verlorn.
I bin weit braver wia de zwoa.
I bin ja noch a bissl kloa.
Fürs Wachsen han i oft a Rührmilch trunkn,
da hat´s in da Hüttn ganz schea gstunkn.
Da Sennerin bring i manchmal a Wei(n)dl,
dafür stie(hl) i ma va ihr a Neidl.
Des fesche Diandl mag i so gern,
wann ach´s a iawat laut schimpfn tuat hörn.
Ist sie nit a fesche Henn
unser liabe Senneren?
Sie is allwei so a guate Haut
und hat den ganzn Summa
brav auf die Kasmandla g´schaut!
Küah mechn und Butter rührn
alls kann sie machn.
Aber am besten tuat sie Nudl bachen!
Ja Nudl bachen kann sie schoa,
netta doppelt so viel sollt sie auf´n Teller toa!
Beim Jausna dawisch i gar nia gnuag
drum bin i so a mogach Bua.
Sennerin:
Liabe Leut, jetzt habt´s es g´hört,
wias mir mit meine Mandla so geaht.
Der oane is zfriedn und
de dean´t jammern
manchmal deant se ziemlich gstamern.
Jetzt woaß i nix mehr zan vazöhln
ba mir is nia wos Bsunders gwen.
.... Aber da fällt mia ein:
I kunnt jo schea bittn,
um an kloan Vorrat für unsa Hüttn!
Mit allen Sinnen - ein Projekt von: Landesschulrat für Salzburg, Salzburger VolksLiedWerk und bm:ukk